Chronik

Der Sportverein Irlbach

Angefangen hat alles im Sommer 1927. War man auch vorher schon fußballbegeistert, entwickelte sich dann während eines Kegelabends die Idee, einen Fußballverein zu gründen, was dann auch prompt in die Tat umgesetzt wurde. Hauptinitiator war damals Karl Wutzlhofer, dessen Eltern auch die Bewirtschafter der ehemaligen Schloss Schänke  waren. Als weitere Gründungsmitglieder aus der damaligen Zeit sind noch bekannt: Froschauer Karl, Froschauer Richard, Fischer Adolf, Penzkofer Ludwig, Penzkofer Josef, Kraus Otto und Schnabl Johann.

Dieser Fußballverein, aus dem sich der heutige SV Irlbach entwickelte, nannte sich FC Irlbach. Der gute Geist des Vereins war damals Karl Wutzlhofer, der nicht nur die Spielführerwürde trug, sondern auch noch sämtliche Vereinsämter, wie Vorstand, Kassier und Schriftführer ausübte. Vereinspräsident  war Sebastian Huttinger, der den meist jugendlichen Vereinsmitgliedern im Bedarfsfall mit Rat und Tat zur Seite stand. Der erste Vereinsfußball in Irlbach wurde auf der sogenannten „Kuhweide“ betrieben. So schön und einfach wie heute war es damals freilich nicht, den geliebten Fußballsport auszuüben. Die Fußballschuhe bestanden zunächst aus „umfunktionierten“ Arbeitsschuhen. Auch standen anfangs keine einheitlichen Spielertrikots zur Verfügung.
Die erste Ausrüstung, ein Satz grün-weißer Trikots, konnte erst nach und nach unter erheblichen finanziellen Opfern beschafft werden. Beim damaligen Spielbetrieb ging es weniger um große sportliche Erfolge als vielmehr um den „Spaß an der Freude“. Die Fahrten zu den Auswärtsspielen, die z.B. in Straubing, Rain oder Neuhausen ausgetragen wurden, sind fast ausnahmslos mit dem Fahrrad zurückgelegt worden. Die Vereinsfeiern fanden in der Schloss Schänke statt.

Trotz allem Idealismus, der den Fußballsport beflügelte, musste in der Zeit des Nationalsozialismus der Spielbetrieb aufgrund politischen Drucks und auch wegen Spielermangels eingestellt werden. Am 11.05.1946 wurde durch Initiative von Helmut Wenkel der Sportverein Irlbach wiederbelebt. Nachdem an Turnwettkämpfen kein Interesse vorhanden war, konzentrierte man sich bald nur noch auf das Fußballspiel. Neben der Stammelf wurden noch eine Jugendmannschaft und eine Seniorenmannschaft unterhalten.

Wechselvoll war damals die Geschichte der sportlichen Heimat. Der erste Fußballplatz nach dem Krieg befand sich an der Stelle der damals sogenannten „Siedlungshäuser“, dann an der Donau nahe dem ehemaligen Fährhaus, anschließend wieder an erstgenannter Stelle, danach wieder an der Donau und zuletzt bis zur nochmaligen Einstellung  des Spielbetriebes auf der sogenannten „Kuhweide“. Das Gerangel um den Sportplatz tat aber der sportlichen Begeisterung keinen Abbruch. Schon nach dem ersten Jahr in der C-Klasse konnte der Aufstieg in die B-Klasse geschafft werden. Spielermangel und Platzprobleme führten im Jahr 1952 zur zweiten Stilllegung des Spielbetriebs. Die Vereinsvorstände in dieser Zeit waren Georg Wittmann, Rudolf Berger und Friedrich Eben.

Im Sommer 1958 erfolgte die Wiederbelebung des Fußballvereins unter Vorstand Franz Stahl, dem vor allem Johann Fleischmann und Theo Wutzlhofer als Mitorganisatoren zur Seite standen. Der Verein erhielt den Namen „Sportvereinigung Irlbach“. Diese Bezeichnung galt bis 1977, dann wurde der Verein als Sportverein Irlbach e.V. in das Vereinsregister eingetragen und führt seit 31.01.1982 die Bezeichnung  „Sportverein Irlbach 1927 e.V.“. Dass der sportliche Aufbau über die Jugendmannschaften forciert wurde, zeigen das Erringen der Jugendmeisterschaften 1960 bis 1963 und das Abschneiden bei den Ausscheidungsspielen zur niederbayerischen Meisterschaft, wo nur knapp eine Endspielteilnahme verpasst wurde. Schon um diese Zeit fanden Fußballspiele auch in der „Poschinger Kiesgrube“ statt, dem Gelände, auf dem dann 1979 die bestehende großartige Sportanlage errichtet wurde.

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1. Mannschaft C-Klasse Straubing 1973

Vordere Reihe von links: Hans Schabl – Torwart Rudolf Greil – Gerhard Feiertag
Mittlere Reihe von links: Trainer Hans Dittmannsberger aus Stephansposching
Josef Fey – Josef Baier – Georg Beiler – 1. Vorst. Hans Fleischmann
Hintere Reihe von links: Dieter Schomberg – Hubert Völkl – Albert Bergbauer – Siegfried Artmann – Erich Klendauer – Alois Schöfer – Heribert Haslinger sen.

Das Bild wurde auf dem Sportplatz in Aiterhofen aufgenommen

Aus der Zeit um 1960 stammt auch das heute noch erhaltene Vereinsemblem mit den Farben Schwarz-Weiß-Rot, die sich aus den damals verwendeten Fußballtrikots erwählt. Der sportliche Weg führten den Verein von der B-Klasse (1963-1970) in die C-Klasse (1970-1981), wieder zurück zur B-Klasse (1981-1989) und schließlich zur A-Klasse Straubing, in der sich die Fußballer zwei Jahre behaupteten. Im Jahr 1974 wurde durch den späteren 1. Vorstand Rudolf Wittmann die Schülerabteilung aus der Taufe gehoben.

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Meister Jugendgruppe Straubing-West 1978/79

Ab 1989 betrieben die Sportvereine Irlbach und Straßkirchen eine gemeinsame Jugendarbeit Die Früchte dieser Zusammenarbeit zeigten sich schon sehr bald, da die C- Jugendmannschaft in der Saison 1990/91 souverän die Meisterschaft in der Kreisklasse Straubing errang.

Seit 1982 unterhält der Verein auch eine Altherrenmannschaft, die im Rahmen von Freundschaftsspielen ein umfangreiches Programm absolviert. Die bedeutendsten Ereignisse im Vereinsleben waren das 50jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe vom 5.8 bis 8.8.1977, die Einweihungsfeier der neuen Sportanlage vom 27. Bis 30.07.1979, die Aufstiegsfeier zur B-Klasse 1981, zu der die Amateurmannschaft des FC Bayern München gewonnen werden konnte, und der Besuch des ehemaligen Nationalspielers und Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft, Fritz Walter, den man 1982 im Sportheim begrüßen konnte. 1991 trat der Bundesligist 1860 München zu einem Freundschaftsspiel in Irlbach an.

60-jähriges Gründungsfest 1987

 

Vizemeister B-Klasse Straubing 1988/89

Die 90er Jahre waren im Seniorenbereich geprägt von einer sportlichen Berg- und Talfahrt. Dem Abstieg aus der A- Klasse Straubing 1991 folgte der direkte Durchmarsch in die C- Klasse Straubing 1992. In den nächsten Jahren spielten die beiden Seniorenmannschaften stets im oberen Tabellendrittel mit, die Reservemannschaft errang in der Saison 1994/95 den Meistertitel. Scheiterte man 1995/96 noch an der Relegation, so gelang 1996/97 mit der Meisterschaft der Aufstieg in die B- Klasse Straubing. Leider erfolgte im darauffolgenden Jahr wieder der Abstieg in die nun neu benannte A- Klasse Deggendorf (früher C- Klasse).

Meister A-Klasse Deggendorf 1998/99

Doch auch hier blieb die Mannschaft nur eine Saison, denn die Meisterschaft 1998/99 bedeutete den Aufstieg in die Kreisklasse Dingolfing (früher B- Klasse). Nach einer der schlechtesten Spielzeit stieg man aber sofort wieder in die A- Klasse Bogen ab. Hier wurde immerhin die Reservemannschaft in der Saison 2000/01 Meister.

Mit dem neuen Jahrtausend brach eine schwierige Zeit für den Verein an. Der Vereinsausschuss um Vorstand Johann Gütlhuber jun. und Jugendleiter Franz Staudinger musste große Überzeugungsarbeit leisten, um den Spielbetrieb bei den Senioren und im Jugendbereich aufrecht zu erhalten. Man stand wegen Spielermangels vor der Abmeldung der Reservemannschaft, die AH spielte nur noch sporadisch. Im Jahr 2003 wurden die Weichen für eine Besserung gestellt: Unter Gerhard Bachl als sportlicher Leiter bei den Senioren und Gerhard Heilmeier als Antreiber in der gegründeten Jugendfördergemeinschaft (JFG) Donautal (Gründungsmitglieder: SV Irlbach, TSV Oberschneiding und FC Straßkirchen) kam wieder frischer Wind in den Spielbetrieb. Mit der Philosophie, die bestehende Mannschaft mit Eigengewächsen und jungen Spielern aus der Umgebung Stück für Stück aufzubauen, schlug man den richtigen Weg ein. Es dauerte bis zur Saison 2007/08, als sich mit der Meisterschaft in der A-Klasse Deggendorf der erhoffte Erfolg einstellte. Nach dem direkten Abstieg aus der Kreisklasse Deggendorf schaffte man in der Saison 2009/10 als Vizemeister über die Relegation den Wiederaufstieg in die Kreisklasse Straubing. Durch die Meisterschaft der Reservemannschaft in der A- Klasse Straubing wurde diese Spielzeit eine der erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Seitdem spielt der SV Irlbach regelmäßig an der Tabellenspitze der Kreisklasse mit.

Nachdem der FC Straßkirchen nach anhaltenden Querelen im Herbst 2009 aus der JFG Donautal austrat, wurden im Sommer 2010 der SV Salching und die SpVgg Hankofen/Hailing als neue Mitglieder in die JFG aufgenommen. Der größte Erfolg im Jugendbereich war zweifellos der Aufstieg der A-Jugend in die Bezirksoberliga 2011 – der höchsten Spielklasse im Fußballkreis Straubing.

Im Jugendbereich des SV Irlbach gab es 2009 einen Neustart durch Jugendleiter Jürgen Müller. Da es durch den demographischen Wandel und einer Vielzahl anderer Beschäftigungsmöglichkeiten immer schwieriger wird ein geregeltes Vereinsleben aufrecht zu erhalten erfreut man sich der Tatsache, dass 2012 ca. 60 Kinder in E-, F- und G- Jugendmannschaften unter dem SV Irlbach im Spielbetrieb auflaufen.

So konnte der SV Irlbach im Jahre 2012 sportlich und organisatorisch sehr gut aufgestellt sein 85-jähriges Bestehen feiern und blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Die Vereinsvorstände seit 1958:

Franz Stahl 1958-1960
Johann Fleischmann 1960-1969
Johann Gütlhuber 1969-1970
Johann Fleischmann 1970-1974
Heribert Haslinger 1974-1975
Rudolf Wittmann 1975-1981
Anton Paukner 1981-1986
Walter Wagner 1986-1991
Anton Paukner 1991-1992
Johann Gütlhuber jun. seit 1992